Yida Silk Store & Wujin Silk Workshop - Wuzhen

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Yida Silk Store & Wujin Silk Workshop

Xizha Zone 2

Bekannt als "Land der Seide", ist Wuzhen und Umgebung eines der Gebiete, in denen Seide gewonnen und Seidenstoffe produziert werden.

Erst 1875 wurde in Wuzhen der Yida Silk Store (Yida Seiden Geschäft) gegründet, die Geschichte dieses Geschäftes ist abwechslungsreich und ein stetiges Auf und Ab des Erfolges. Heute gehören zur Manufaktur neben zahlreichen Maulbeerbäumen auch eine Seidenraupenzucht, sowie die Fertigungsstätten zur Seiden- und Brokat-Herstellung.

Die zweite Generation der Gründerfamilie entwarf 1923 die erste Maschine zur industriellen und maschinellen Brokat-Herstellung. Sie bestand aus mehr als 2000 Einzelteilen. Trotz Unterstützung durch die Maschine blieb die Herstellung aber noch immer sehr zeitaufwändig, da die Herstellung dieses Stoffes einen hohen Anteil an Handarbeit erfordert. Daher können bis zum heutigen Tage nur 5-6 cm dieses Stoffes an einem Tag gefertigt werden, eine vollständige Stoffbahn braucht bis zu über 100 Tage.

Aufgrund dieses doch sehr komplizierten und langwierigen Herstellungsprozesses sagen die Einheimischen, dass ein Zentimeter vom Brokat-Stoff den Wert vom 1 cm eines Goldbarrens hat, für den einfachen Chinesen somit ein unerschwinglicher Luxusartikel. Der Name Wujin Workshop steht dabei für die Brokat-Herstellung (Wujin = Brokat von Wuzhen).

Im Yida Silk Store wird dem interessierten Besucher die Geschichte der Seiden-Herstellung vermittelt. Alte Maulbeerbäume, die schon viele Jahrzehnte an den Flussufern von Wuzhen's Flüssen wachsen, Seidenraupen in den unterschiedlichen Phasen ihres Lebenszyklus und alte Maschinen zur Gewinnung des Seidengrundstoffes aus den Kokons bilden nur einen Teil der Ausstellung, Schau-Vorführungen zur Herstellung von einfachen Seidenstoffen und Brokat runden das Bild ab und verdeutlichen so die Kostbarkeit dieser Stoffe.

Sogar Mao Dun, der berühmteste Sohn der Stadt, widmet der Seide und Seidenherstellung eine Novelle. "Spring Silkworm", 1932 erstmals veröffentlicht:

In einem Dorf im Süden Chinas widmet sich der alte Tong Bao der mühevollen Aufzucht von Seidenraupen. Die kostbaren Tiere gedeihen prächtig, doch der Ertrag der wenigen Maulbeerbäume des Alten reicht für ihre Fütterung nicht aus. So leiht er sich in einer Pfandleihe Geld und stürzt sich in Schulden.

Seine Furcht, dass eine Laune der Natur oder böse Geister die Zucht verderben könnten, wächst. Zwar hat er das von den Vorfahren, überlieferte Zeremoniell genau befolgt, aber wer kann wissen, ob es ihm gelungen ist, die Göttin der Seidenraupen gnädig zustimmen.

Alle seine Sorgen verfliegen, als er die schneeweißen Kokons erblickt. Noch nie hat es eine so reiche Ernte gegeben - und doch ist Tong Bao ärmer als je zuvor, niemand will ihm die Seide abkaufen, der Pfandleiher will sein Geld zurück. Er verliert seinen Besitz, ihm bleiben nur die Schulden.


Nachzulesen ist diese Geschichte z.B. in

Der Laden der Familie Lin (Erzählungen und Kurzgeschichten) von Mao Dun
Gebundene Ausgabe
Verlag:      Volk und Welt Berlin
Ausgabe:   1953, 1. Auflage

Seidenraupen im Frühling (Erzählungen und Kurzgeschichten) von Mao Dun
Gebundene Ausgabe
Verlag:      Volk und Welt Berlin
Ausgabe:   1987, 2. Auflage
ISBN-10     3353002367

 
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