Footbinding Culture Museum - Wuzhen

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Footbinding Culture Museum

Xizha Zone 1

Historisch überliefert geht der Brauch des Fußbindens auf eine Geliebte des Kaisers Li Houzhu zurück, des letzten Kaisers der Tang-Dynastie (975). Diese Tänzerin bandagierte sich die Füße, um auf der goldenen, lotosblütenförmigen Bühne, die der Kaiser ihr bauen ließ, besondere Leistungen vollbringen zu können.

Das Wort Füße binden hört sich sehr harmlos an, in Wirklichkeit ist es eine barbarische und schmerzhafte Prozedur, in der kleinen Mädchen systematisch die Füße gebrochen wurden und mit Bandagen so fixiert wurden, dass sie nicht wieder normal heilen konnten, sondern auf eine Größe von ca. 10-14 cm Länge reduziert wurden. Dies hatte zur Folge, dass die Frauen ihr Leben lang Schmerzen und Entzündungen an den verkrüppelten Füßen zu ertragen hatten, außerdem konnten sie nur wenige Schritte laufen und mussten vielfach getragen werden.

Diese Tradition wurde nur von gesellschaftlich höher stehenden Han Chinesen gepflegt, hatte ein Mädchen normal große Füße, so fand sie keinen  Ehemann. Die Männer betrachten die verkrüppelten Minifüße als extrem anziehendes Sexualsymbol, garantierten sie doch die Unterwürfigkeit und Abhängigkeit der Ehefrau.

Das einfache Volk hatte normale Füße, schließlich wurden hier die Frauen für die Feldarbeit benötigt.

1911 zwar verboten, wurde das Fußbinden jedoch heimlich weiter betrieben. Erst unter Mao Zedong erfolgte das endgültige Verbot, das gleichzeitig mit einer Ächtung verbunden war. Trotzdem schloss die letzte Fabrik, die hierfür Schuhe herstellte erst 1988 endgültig ihre Tore. Heute ist dieser Brauch nicht nur verboten, sondern auch unüblich, da sich das Schönheitsideal der Frau über die Jahrhunderte geändert hat.

In der Xizha Zone von Wuzhen gibt es zu diesem Thema ein Museum "Das Ende des goldenen Lotos" (Lotos teilweise auch Lotus genannt). Es ist das erste dieser Art auf der Welt, das sich mit diesem Thema beschäftigt und vermittelt dem Besucher eindrucksvoll und anschaulich die Geschichte des Fußbindens.

Das Museum zeigt 825 Paar Schuhe aus den verschiedensten Regionen Chinas, darüber hinaus auch Bilder und Werkzeuge mit denen das Fußbinden praktiziert wurde. Heutzutage kann man es sich kaum vorstellen, dass vor einigen hundert Jahren die chinesischen Frauen es für das schönste hielten, weder ein hübsches Gesicht noch eine wohlgeformte Figur zu besitzen, sondern möglichst kleine Füße.

Im Museum selbst herrscht strenges Fotografierverbot.

 
 
 
 
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