Hui Yuan Pawnshop - Wuzhen

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Hui Yuan Pawnshop

Dongzha Zone 2

Das Pfand- und Leihgeschäft, ein uralter Geschäftszweig in China, lässt sich über mehr als 1.000 Jahre zurückverfolgen. Ursprünglich verliehen Tempel ihre überflüssigen Geldmittel, die durch Spenden von Privatpersonen entstanden waren, an Leute in Not. Da für das geliehene Geld Zinsen anfielen, verursachte diese Art des Verleihens hohe Kosten für den Schuldner, war aber ein entscheidender Teil der Finanzierung und linderte die dringende Not der Bevölkerung. Nach und nach akzeptierte die Bevölkerung diese Art der Finanzierung zur Anschaffung von Waren und Gütern. Vereinfacht kann gesagt werden: Pfandleihen sind dort von Interesse, wo sich ein Geschäft anbahnt und entwickelt.

Wuzhen, ein Ort an dem sich 2 Provinzen, 3 Präfekturen und 7 Länder treffen, bildet das Wirtschaftzentrum der Region. Früher gab es hier
13 Pfandleihen, aber nach 1931 war der "Huiyuan Pawnshop" (Huiyuan Pfandleihe) der einzige, der das Geschäft noch bis 1948 ausübte. Dieses Kapitel endete mit der Schließung der Huiyuan Pfandleihe, der Platz, an dem die Pfandleihe stand, wurde jedoch zu einem Symbol der Finanzwirtschaft im alten China.

In der Mitte der Pfandleihe steht ein 2 m hoher Tresen, der nach oben mit einem bis zur Decke reichenden Holzgitter, teilweise Metallverstärkt abgeschlossen ist. Dieses Gitter hat nur einen Zweck, das Personal vor unzufriedenen und aufsässigen Kunden zu schützen. Hinter dem Tresen befinden sich mehrere Stufen, damit der Pfandleiher seine dominante Position gegenüber seiner Klientel einnehmen kann, was auch die Atmosphäre der Pfandleihe ausmacht.

Es war übliche Praxis, dass Pfandobjekte innerhalb von 18 Monaten ausgelöst werden konnten. Danach hatten die Schuldner kein Recht mehr ihr Pfand wieder einzulösen. Das Pfand konnte danach von jedermann erworben werden. Um zu verdeutlichen wann das Ende der Pfandzeit erreicht war, hing an der Seite des Ausleihraumes eine Übersicht der auslaufenden Pfandobjekte.

 
 

In einer hinteren Ecke der Pfandleihe befindet sich der Arbeitsplatz des Zahlmeisters, der für die Auszahlung des Pfandbetrages verantwortlich war. Hierher gelangte man nur, wenn man sich im Vorfeld bereits gütlich auf den auszuzahlenden Betrag geeinigt hatte. In der Regel betrug die Beleihungsgrenze zwischen 25% und 50% des aktuellen Wertes (nicht des ehemaligen Kaufpreises). Es konnten jedoch auch Kredite auf zukünftige Ernten aufgenommen werden, zu Problemen kam es aber immer dann, wenn die Ernte nicht das hielt, was man sich erhofft hatte. Geld- und Ernteeintreiber sorgten dann ohne Rücksicht auf den Einzelfall, für die Bezahlung des aufgenommenen Kredites. Die persönliche Katastrophe war absehbar, die Verschuldungsspirale war nicht mehr aufzuhalten.

In einem gesondert abgetrennten und zusätzlich gesicherten Raum befindet sich eine frühe Art des Tresors. In Wandschränken mit kleinen Schubfächern werden die als Pfand gegebenen Gold-, Silber- und Jadegegenstände aufbewahrt, außerdem lagert hier auch das zentrale Pfandbuch, in dem alle Transaktionen akkurat vermerkt sind.

 
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